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Hosinsul (Selbstverteidigung)

Konter- und Hebeltechnik im Stehen und Liegen

Die überwiegende Wettkampforientierung und die weitgehende Gleichsetzung der Kampfkunst Taekwondo mit dem sportlichen Wettkampf hat in vielen Studios den Aspekt der Selbstverteidigung immer mehr in den Hintergrund gedrängt. Die Wurzeln von Taekwondo liegen aber in der Kampf- und Verteidigungsfähigkeit des Einzelnen. Daher ist Hosinsul ein wichtiger Bestandteil des Trainings. Durch fortwährendes üben von Verteidigungstechniken in allen erdenklichen Situationen,

wird Geist und Körper auf eine Notfallsituation vorbereitet. Dies geschieht genau in der Reihenfolge durch lernen, üben, trainieren anwenden. Ziel dabei ist es, wenn eine Gefahren-Situation eintritt, die Nerven und einen klaren Kopf zu bewahren.

Im nächsten Abschnitt erkläre ich euch einige wichtige Punkte die mit der Selbstverteidigung/Hosinsul einhergehen.

Eingliederung der Selbstverteidigung

Eingliederung der Selbstverteidigung in 3 Teilen

  • Rechtlicher Teil

Es ist zwingend Notwendig, dass einen Kampfsportler Kenntnisse über die rechtlich geltenden Bestimmungen hat.

  • Psychologischer Teil

Mann muss sich bewusst machen, das in einer Notsituation die Psyche vor der Technik gefordert wird. Das bedeutet für uns, dass Selbstverteidigung in erster Linie ein psychologisches statt ein technisches Problem ist, welches durch fortwährendes Training geschult und gefestigt wird.

Bedeutet für den Auszuübenden, dass mit zunehmender Sicherheit in Selbstverteidigungstechniken die Selbsteinschätzung wächst. Je mehr geübt wird, desto sicherer wird man auch in Situationen, in denen diese Techniken eine Bedeutung haben. 

Wichtig zu merken ist, dass die Selbstverteidigung im Kopf beginnt. Die Psyche einer Person ist daher ein Unerlässlicher Teil, der meistens über Erfolg und Misserfolg der Verteidigung entscheidet.

  • Technischer Teil

Um Sicher aus einer prekären Situation heraus zu kommen, ist die Beherrschung der eigenen Hände und Füße zwingend notwendig. Vom Schüler erfordert es das "wieder" erlernen und üben vom Abblocken, Stoßen, Hebeln, Werfen und Treten. Nach Erlernung einer bestimmten Grundlage (Repertoire), müssen diese in Anwendungsbeispielen geübt werden. 

 

Damit wird sichergestellt, dass dem Schüler alles was man in einem Selbstverteidigungskampf benötigt vermittelt werden kann.

Oberster Grundsatz:

Situation Vermeiden

 

Selbstverteidigung ist Kampf!

Kampf gegen seine eigene Unsicherheit/Angst

Gegen Notwehr ist eine Notwehr nicht zulässig.

Jedoch kann man sich gegen eine Notwehrüberschreitung mit Notwehr verteidigen.

Wie ist ein Selbstverteidigungs Training aufgebaut:

  • Körperliche Voraussetzung: Bei Neulingen muss eine körperliche Voraussetzung (Kraft, Ausdauer, Beweglichkeit) geschaffen werden.

  • Geistige Reife: Die Geistige Reife eines Auszuübenden ist zu prüfen. Einhergehende Fragen sind "Warum Selbstverteidigung", "Alter​ des Auszuübenden"(ob er die Relevanz und Notwendigkeit versteht)

  • Fallschule: In dieser Thematik wird das Fallen gelernt, geübt und trainiert.

  • Reaktionsschulung: Durch akustische, optische und taktile Reize werden verschiedene Situationen bis zur Automatisierung trainiert.

  • Technik Training: Hierbei konzentrieren wir das Training auf Block, Schlag, Stoß Wurf und Hebeltechniken.

  • Verschiedene Partner: Trägt dazu bei, dass man auf unterschiedliche Angreifer gefasst ist.

  • Exakte Beherrschung von Techniken: Bevor Techniken trainiert werden, müssen sie exakt beherrscht werden.

  • Situationsbezogenes Trainieren: Die Umgebung der Situationen wird hier variiert, sodass man im Notfall nicht durch die Umgebung überrascht wird. (zb. Stiegenhaus, Auto)

  • Hilfsmitteln: Erlernen und Beherrschen von verschiedenen Hilfsmitteln die man bei sich trägt oder aus der Umgebung gebraucht. Sowie das Abwehren von Waffen die gegenüber der eigenen Person eingesetzt werden.

Wie überall im Kampfsport gilt auch hier:

1.Lernen

2.Üben

3.Trainieren

4.Anwende

Exakt in dieser Reihenfolge. Ansonsten läuft man Gefahr nur halb gekonnte Techniken zu beherrschen.

Reaktionszeit der wichtigsten Sinne:

Taktil: 0,9 - 0,18

Akustisch: 0,12 - 0,27

Optisch:0,15 - 0,20

Was läuft in einer Krisensituation im Körper ab:

Erkennen der S Uhration 0,2 - 0,3 Sek.

Muskuläre Vorspannung 0,3 - 0,5 Sek.

Vagotone Schockphase 0,5 - 20 Sek. und mehr. (Bewegungsstarre tritt ein)
Aktionsunfähiigkeit (Starre)

Durch die Ausschüttung von Adrenalin kommt es zum Fluchtreflex oder zu einen Gegenwehr-Reflex, wenn Handlungsmuster vorhanden sind.

Leistungsbereiche

autonome Reserven

Die Leistungsfähigkeit von Menschen ist von der Leistungsfähigkeit und der Leistungsbereitschaft abhängig. Die persönliche Leistungsfähigkeit ohne Notsituation vollständig auszuschöpfen ist nicht möglich.(... außer durch Doping/Drogen).

Die Leistungsfähigkeit ist auch abhängig von der Tageszeit. Ihren Höhepunkt erreicht sie am Vormittag und gegen 17:00 Uhr ihren Höhepunkt. Ihren Tiefpunkt hat sie um 15:00 Uhr und um 3:00 Uhr.

Die Tagesschwankungen und die Leistungsbereiche können durch gezieltes Training verändert werden.

Jedoch wäre ein zu weites Eindringen in die Autonomen Reserven lebensgefährlich.

Durch seinen Willen kann der Mensch 70% seiner Kraft nutzen. In lebensgefährlichen Situationen können die Autonomen Reserven genützt werden.

Das gilt aber auch für den Täter!

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